Windenergieanlagen im Wald

Unsere Wälder sind unsere engsten Verbündeten um die globale Erderhitzung und das Artensterben zu bekämpfen. Anstatt sie zu roden, müssen sie geschützt, schonend genutzt und ihre Kohlenstoffspeicher ausgebaut werden. Der Wald als CO2-Senke für natürlichen Klimaschutz und als Lebensraum für tausende Tier- und Pflanzenarten ist bereits jetzt in Gefahr. Der Ausgleich dieser Belastung durch nachwachsende Wälder dauert Jahrzehnte bis Jahrhunderte.

Waldschutzprofessor Michael Müller von der TU Dresden: “ich bin der Meinung, dass wir Wälder schützen müssen, egal ob es sich um Nationalparks oder Wirtschaftswälder handelt.”


Dass und wie wichtig Wälder für unser Klima sind, hat inzwischen auch unsere Bundesregierung begriffen. Allerdings hat sie eine andere Vorstellung wie das aussehen könnte. Statt unsere bestehenden Wälder zu schützen, sieht sie internationalen Handlungsbedarf.
Entwaldung stoppen und Moore schützen: Die Bundesregierung will die Entwaldung bis 2030 stoppen, um die globalen Biodiversitäts- und Naturschutzziele zu erreichen. Dafür investiert Deutschland bis 2025 zwei Milliarden Euro in den Schutz der Regenwälder und ist mit Regenwaldländern im Gespräch. Wälder sind wichtige Kohlenstoffspeicher. Sie tragen maßgelblich zur CO2-Reduktion bei.
Quelle:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/bericht-des-weltklimarates-2172568

Rodungen für Bau und Betrieb der Anlagen

Pro Windenergieanlage wird rund ein Hektar Fläche im Wald für den Bau gerodet und später teilweise wieder bepflanzt. Moderne Anlagen sind höher und schwerer als die bisher aufgestellten. Sie benötigen nun pro Anlage für Bau und Betrieb bis zu 1,3 Hektar Wald-Fläche. Hinzu kommen die geschotterten Forststraßen, die vier bis sechs Meter breit sind. Das ist die Breite einer Bundesstraße.

Die Freiflächen für Windenergieanlagen haben die Größe von kleinen Kahlschlägen, deren Auswirkungen wissenschaftlich erforscht sind. Bis zu 30 Meter in den Wald hinein beeinflussen Waldränder die Temperatur und die Feuchtigkeit, wissen Forstwirtschaftler seit den 1950er Jahren. Neuere Studien zeigen, dass die Temperatur in den nach Süden zeigenden Rändern an Kahlschlägen steigen und die Feuchtigkeit abnimmt. In den nach Norden gehenden Rändern sinken die Temperaturen und die Feuchtigkeit nimmt zu. Beides beeinflusst das Leben von Insekten, Würmern und anderen Lebewesen im Boden. Auch Sämlinge, Kräuter und nachwachsende Bäume werden von den veränderten Bedingungen an Nord- und Südrändern im Wachstum beeinflusst.

Am 27.Juli 2023 schrieb der Spiegel unter dem Titel ‘Wenn Windräder Bäume verdrängen’: “Für den Wald ist es eine Katastrophe”.
Quelle: Spiegel Website und Youtube


Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere

Wie sich die Windkraftanlagen auf die Pflanzenwelt und das Mikroklima der Wälder auswirken, ist wissenschaftlich bisher nicht untersucht. Beschleunigen oder verlangsamen die Rotoren den Luftaustausch in Wäldern? Fächeln Windräder in warmen Zeiten kühlende Luft in den Wald und führen die warme Luft schneller aus dem Wald? Oder trocknen die Rotorblätter die Wälder aus? Beeinflussen Windkraftanlagen die Bestäubung in den Wäldern?

Auerhähne, Waldschnepfen, Milan, Fledermäuse halten sich nicht an Naturschutzgebiete im Wald oder an die von europäischen FFH-Richtlinien geschützten Gebiete. Für den Schutz der Arten bringt es daher nichts, nur Schutzgebiete in den Wäldern für den Bau von Windenergieanlagen auszunehmen.

Zusammenhängende Wälder haben unabhängig von ihrem Schutzstatus einen hohen biologischen Wert! Helfen unversiegelte natürliche Böden in den Wäldern und Forsten und  wiederaufgeforsteter Wald auf den Kahlschlägen der zusammengebrochenen Fichtenforste nicht mehr gegen den Klimawandel als ein Windpark?

Quellen:
https://naturwald-akademie.org/waldwissen/walddiskurs/viel-wind-um-die-windkraft-im-wald/