Lärmbelästigung durch Windkraftanlagen

Geräusche von Windrädern können die Gesundheit gefährden – in über 3km Entfernung hör- und messbar

Windkraftanlagen sollen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Gleichzeitig kann die mit Windrädern potenziell verbundene Lärmbelästigung für Anwohner zu gesundheitlichen Problemen führen.

Anwohner im Umfeld von Windkraftanlagen in den deutschen Mittelgebirgsregionen fühlen sich oftmals von den Geräuschen der Windräder belästigt und beschreiben diese zusätzlich als ein „dröhnendes Wummern“.

Um diesen Empfindungen und Beobachtungen nachzugehen, haben die erfahrenen Messingenieure der GuSZ GmbH weiterführende Untersuchungen vorgenommen. Es wurden Immissionsmessungen (innerhalb der Häuser der Betroffenen) an mehreren Standorten in deutschen Mittelgebirgslagen durchgeführt. Darüber hinaus gab es Emissionsmessungen in direkter Nähe der Windkraftanlagen (unterschiedlicher Hersteller).

Die Experten für Umweltmessungen haben dabei festgestellt,  dass die Windkraftanlagen offensichtlich neben den bisher bereits einschlägig bekannten charakteristischen Merkmalen wie

  • Rotordurchgangsfrequenzen kleiner als 10 Hz, oder auch
  • die pulsierenden und aerodynamisch bedingten Geräusche im mittleren Frequenzbereich bis etwa 8 kHz (Amplitudenmodulation)
  • auch mehrfach schmalbandige Geräuschemissionen im Frequenzbereich von etwa 14 Hz bis etwa 300 Hz (je nach Anlagentyp und Betriebsverhalten)

verursachen.

Lärmbelästigung in 3km Entfernung messbar

An allen bisher von der GuSZ GmbH untersuchten Windkraftparks in den Mittelgebirgsstandorten war jeweils vor Ort auch im subjektiven Höreindruck deutlich ein nicht lokalisierbares, dumpfes Wummern zu hören. Dieses Wummern war bereits kurz nach dem eigentlichen Anlauf der Windkraftanlagen sowie auch und besonders bei noch moderaten Windgeschwindigkeiten vernehmbar. Das Geräusch der Windräder war dabei sehr ähnlich den wummernden Bässen aus dem Partykeller oder einer entfernt gelegen Diskothek.

Aufgrund der geringen Ausbreitungsdämpfung des Schalls in der Luft, sind diese tieffrequenten Geräuschanteile dann noch über Entfernungen von bis zu 3 km innerhalb der Häuser der betroffenen Anwohner im Umfeld von Windindustriegebieten messbar.

Da häufig Fenster- und Fassadendämpfungen an Häusern nur unzureichend vorhanden sind und selbst diese im Optimalfall für Dämmung des hier spezifischen Schalls nicht auslangen bzw. nicht ausreichend sind, tragen diese tieffrequenten Geräusche der Windräder letztlich auch zu der massiv belästigenden und damit auch stark gesundheitsbeeinträchtigenden Schallwirkung von Windkraftanlagen bei.

Gesundheitliche Konsequenzen bei Lärm durch Windkraftanlagen

Bei Menschen, die regelmäßig tieffrequenten Schallimissionen ausgesetzt sind, kann dies zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen: Schlafstörungen, ein allgemeines Unwohlsein, ständige Müdigkeit oder eine schlechte Konzentration sind in diesem Zusammenhang mögliche Symptome.

Eine dauerhafte Wahrnehmung tieffrequenter Geräusche sowie von Infraschall kann ebenfalls chronischen psychischem Stress auslösen und psychosomatische Erkrankungen wie Tinnitus auslösen oder verstärken.

Quelle:
GuSZ Gutachter- und Sachverständigen Zentrum für Umwelt-Messungen GmbH