Nicht den Wald für Windkraft opfern

Leserbrief auf den Artikel “Fünf Windräder auf der ‘Dicke’” vom 18. Oktober ’23 aus der neckar-chronik, abgedruckt am 21. Oktorber ’23:

Zwei Prozent der Flächen sollen die zwölf  Regionalverbände Baden-Württembergs bis zum Jahr 2032 für erneuerbare Energien ausweisen. Nach Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg gültig seit 11.Februar 2023, muss nicht jede Gemeinde 1,8 Prozent ihrer Fläche für Windkraftanlagen zur Verfügung stellen. Laut Paragraph 20 in diesem Gesetz sollen sich die Gemeinden untereinander verständigen, wo am besten solche Flächen sinnvoll sind. So kann es sein, dass eine Gemeinde gar keine Windkraftanlagen bekommt, dafür eine andere Gemeinde umso mehr.

In Praragraph 4 dieses Gesetzes wurde festgelegt, natürliche Kohlenstoffspeicher wie Moore oder Wälder sollen im Land erhalten bleiben! Das schließt erstmal Windkraftanlagen im Wald aus. Diese können nur dann im Wald gebaut werden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.

Das Freiburger Gericht stoppt Baumrodung von 3.000 Quadratmetern für eine geplante Gasleitung mit der Begründung, das Regierungspräsidium habe eine Alternative mit weniger Eingriffen in den Wald nicht geprüft.

Gleiches muss auch für Windkraftanlagen im Wald gelten. Bei 5 Windkraftanlagen im Wald werden ca. 7,5 Hektar bzw. 75.000 Quadratmeter Wald für die Stellfläche mit Zufahrtsweg gerodet. Das sind rund 7.500 Bäume, die wiederum 75.000 Kilogramm Kohlenstoffdioxid jährlich aus der Luft gefiltert und auch noch zur gleichen Zeit für 75.000 Menschen Sauerstoff produziert hätten. 7.500 Tonnen Staub, Bakterien und Pilzsporen hätten diese Bäume auch noch jährlich aus der Luft gefiltert. Das vernichten wir alles für 5 Windkraftanlagen

Die Schlussfolgerung: Verbrenner ausschalten, Windkraftanlagen einschalten  –  und Zack ist das Klima gerettet. Das Funktioniert nur in einem schlechten Science-Fiction-Film à la Hollywood. Ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen in der Politk, ob Bürgermeister, Gemeinderäte, oder auch höhergestellte Beamte, nicht politische Enscheidungen treffen, sondern ihre Entscheidungen im Sinne der Realität an dem Wohl der Menschen, der Tiere, und der Natur angepasst sind.

Nicht das es in ein paar Jahren heißt: Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Acker für die grüne Wende hergegeben wurde, merken die Verantwortlichen, dass man grüne Energie weder essen noch atmen kann.

Edgar Kilast, Starzach-Wachendorf