Erfreulicherweise war auch unsere zweite BI Informationsverantaltung über Sinn und Unsinn von Windkraftanlagen wieder sehr gut besucht. Da uns die Gemeindeverwaltung die Durchführung der Infoveranstaltungen in den Gemeindehallen versagt, musste auch diese Veranstaltung wieder in den beengten Räumlichkeiten des Sportheims in Bierlingen, das uns von den Sportfreunden Bierlingen zur Verfügung gestellt wurde, durchführen. Die 260 bereitgestellen Sitzgelegenheiten waren rasch belegt und für manch einen der zahlreichen, interessierten Zuhörer blieb dann nur noch ein Stehplatz übrig.
Unsere Sprecher Dr. Wolfgang Vees und Simone Walker-Hertkorn, die auch als Moderatorin fungierte, konnten unter den Zuhörern erfreulicherweise auch einige interessierte Gemeinderäte/innen begrüßen.

Referent Prof. Dr. Michael Thorwart legte in seinem Vortrag den Schwerpunkt darauf aufzuzeigen: Viele Wege führen zur Energiewende – doch sind wir auf dem richtigen Weg?

Eindrucksvoll, mit vielen Folien unterlegt, zeigte Prof. Dr. Thorwart auf wie die angestrebte Energiewende weg von fossilen Energieträgern physikalisch-technisch optimal, wirtschaftlich erfolgreich und mit den geringsten Belastungen für Menschen und Umwelt durchgeführt werden könnte. Die Erneuerbaren Energien Wind & Sonne haben dagegen einige nahezu unlösbare Herausforderungen: Ihre äußerst geringe Energiedichte und ihre Volatilität („Flatterstrom“), hohen Materialaufwand und einen hohen Flächenbedarf bei geringem „Autarkiegrad“. Aus seiner Sicht wurde was die Versorgungssicherheit betrifft, trotz des forcierten Ausbaus bisher praktisch keine konventionelle Kraftwerksleistung ersetzt. Seine Kernaussage bestand darin, dass wir in Deutschland wieder technologieoffener werden müssen. Nur mit einem Energie-Mix auch mit neuen Technologien, würde uns eine Energiewende langfristig gelingen. Klimaschonende Alternativen würden u.a. auch in Form von Kernreaktoren der neuesten Generation IV zur Verfügung stehen. Neben der hohen Effizienz hätten Salzschmelze- und Dual-Fluid-Reaktoren auch den großen Vorteil, dass der bereits vorhandene Atommüll wiederverwertet werden könne. Damit könnte der Strombedarf in Deutschland für 24 Jahre gedeckt werden.

In der Pause hatten die Zuhörer Gelegenheit Zettel mit Fragen an den Referenten und die BI auszufüllen, die dann nach der Pause teilweise beantwortet wurden. Die restlichen Fragen und Antworten werden auf der Webseite oder per mail beantwortet.
Die unter den Anwesenden durchgeführte Umfrage, ob sie Windkraft in Starzach befürworten oder nicht, brachte ein eindeutiges Ergebnis: Bis auf 7 Personen waren alle gegen Windkraft in Starzach!

Infos zu unserem Referenten Prof. Dr. Michael Thorwart

• Professor für Theoretische Physik an der Universität Hamburg
• Mitglied im Deutsche Forschungsgemeinschaft-Exzellenzcluster „Advanced Imaging of Matter“
• Mitglied im CDU Landesfachausschuss Energie, Klima und Umwelt Baden-Württemberg
• Mitglied im Expertenteam Energie Wirtschaftsrat Baden-Württemberg