9% der Starzacher Fläche für Windkraft und Solar

Aktuell befindet sich die Regionale Planungsoffensive zum Ausbau der Erneuerbaren Energien im Bereich des Regionalverbandes Neckar-Alb in einer sehr entscheidenden Phase. Bis zum 11. April besteht die letzte Möglichkeit mit Stellungnahmen und Einwendungen Einfluss auf die Ausweisung der geplanten Vorranggebiete zu nehmen.

TUE-ZAK-01

In der Gemeinderatssitzung am Montag 26.2.2024 stellte Dr. Seiffert vom RVNA die Planungsunterlagen und den formellen Beteiligungsprozess vor.
– Die Verbände sind angewiesen 1,8% der Fläche als Vorranggebiete für Windenergie und 0,2% als Vorrang-/Vorhaltegebiete für Solarenergie auszuweisen.
– Der aktuelle Plan des RVNA sieht 3,2% der Fläche vor, weil man seitens des Verbandes Spielraum haben möchte, wenn es durch Stellungnahmen und berechtigte Einwendungen zu Reduzierungen der geplanten Fläche kommen müsste. Ohne diese ist es allerdings nur schwer vorstellbar, dass eine Reduzierung stattfinden wird.
– Die Starzacher Vorrangfläche ist Teil des 363ha umfassenden Planungsgebietes TÜ-ZAK-01. Der Anteil Starzachs daran beträgt 175ha, was 6,1% der Gesamtfläche Starzachs ausmacht, und damit 125ha mehr als die geforderten 1,8%.
Zusätzlich werden für Starzach auch noch 16 ha als Vorrangfläche und 61ha als Vorhaltefläche für Solarenergie ausgewiesen. Diese Fläche von gesamt 77 ha entspricht ca 2,7% der Fläche von Starzach und liegt damit 70ha über den geforderten 0,2%.
– unerwähnt blieb bei der Vorstellung von Dr. Seiffert vom RVNA in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass bei der Festlegung der Vorrangflächen die Option Rotor-out verwendet wird. Dies hat zur Folge, dass für potentielle WEA Projekte die Türme bis an die Grenzen des Vorranggebietes gebaut werden können, während die fast 100m langen Rotore darüber hinaus ragen dürfen. Dies macht die für Windenergieanlagen verfügbare Fläche noch größer und erlaubt wesentlich mehr Anlagen in den Plangebieten. (In einzelnen Bundesländern, teilweise wohl auch in Regionalverbänden wird dies unterschiedlich gehandhabt. Bei Rotor-in muss die komplette Anlager innerhalb des Vorrangebietes liegen).

Diese Flächenangaben sind natürlich bewusst gewählt, um die Bürger nicht noch mehr durch Zahlenangaben über die geplanten Windenergieanlagen aufzuschrecken.
Auf der 363ha Fläche des ausgewiesenen Vorranggebietes TÜ-ZAK-01 wären also bei optimaler Ausnutzung in naher Zukunft weit mehr mehr als 20 Windenergiemonster mit ca 300m Höhe möglich, denn eine WEA dieser Größe hat einen sogenannten Raumbedarf von ca 16-18ha Fläche.

Wie man den Ausführungen von Dr. Seiffert vom RVNA entnehmen konnte, gibt es mit dem ausgewiesenen Vorranggebiet eine kleine Verbesserung für Starzach: Unserem Gemeinderat war ein Mindestabstand von 750m zu den Ortsteilen Felldorf und Bierlingen ausreichend, als er Teile unseres Gemeindewaldes an die SWT verpachtete. Der RVNA hat den Mindestabstand mit dem geplanten Vorranggebiet für Felldorf und Bierlingen nun auf 1000m erweitert. (diese Aussage bezieht sich aber auf den Turm und nicht auf die Blattspitzen der Rotoren, die ca 90m lang sind). Allerdings rückt das geplante Gebiet jetzt auch deutlich näher an die Orte Wachendorf und Höfendorf heran.

Bedauerlicherweise stimmte unser derzeitiger Gemeinderat, von dem sich Gemeinderat von Ow als Befangen erklärte, einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung zu, diese Planung des RVNA ohne Kommentar zur Kenntnis zu nehmen. Von unseren derzeitigen Gemeinderäten/innen können wir Starzacher wohl wirklich nichts erwarten, wenn es um die Verhinderung der Windräder und der damit verbundenen Zerstörung unserer Landschaft und unseres Gemeindewaldes geht.
Ganz anders sieht es dagegen bei den Gemeinden im benachbarten Zollern-Alb-Kreis aus. Hier gibt es nicht nur von betroffenen Bürgern, sondern auch von deren gewählten Bürgervertretern, Einwände gegen diese Planungen.

Wenn ihr diese Windräder verhindern wollt, dann beteiligt euch aktiv mit Stellungnahmen und Einwendungen gegen diese Vorranggebiete. Ihr könnt eure eigenen schreiben, oder unsere Einwendungen unterstützen, indem ihr unsere Online Stellungnahmen unterzeichnet. Wir werden diese dann für euch ausdrucken und beim Regionalverband abgeben.

Wir kooperieren sehr eng mit den BIs Zollern-Alb. Deshalb möchten wir euch bitten, auch die Stellungnahmen zu den weiteren Vorranggebieten im Zollern-Alb-Kreis zu unterstützen. Zu diesen gelangt ihr über dieses Link: https://www.gegenwind-zollernalb.de